2017/09/05

Natürliche Geburtsvorbereitung

In den letzten Wochen geht es bei mir viel um die mentale und körperliche Vorbereitung auf die Geburt. 

Disclaimer: Wichtig ist das man alles in der Schwangerschaft mit seinem Arzt und der Hebamme bespricht, so habe ich es auch gemacht und demnach auch diese Tipps erhalten. Also bitte vorher alles abklären lassen und zwar ärztlicherseits

Löwenfreundinnen - was andere Mamas berichten

Mental muss ich sagen habe ich viel mit Freundinnen gesprochen die bereits Kinder haben, meine beste Freundin lebt seit einiger Zeit in Istanbul und es tat einfach immer gut mit ihr in unzähligen Video Telefonaten ueber Sorgen und Ängste zu sprechen. Sie hatte sich eine natürliche Geburt gewünscht, so wie ich und erhielt dann aufgrund von schlechter werdenden Herztönen einen Notkaiserschnitt. Eine weitere Freundin hat die Geburt als sportliche Herausforderung gesehen und trotz hochgradigen Rissen und einer inneren Beckenpellung alles super verarbeitet und weggesteckt. Meine Kindergarten Freundin, die bereits drei kleine Kinder hat meinte zum Thema PDA - Zoey weisst du was - 9 Monate bist du stark, da kann man sich auch den einen Tag noch zusammenreissen.. Sie hat alle Geburten völlig ohne Schmerzmittel durchgezogen.  Gut, das ist auch eine Einstellung. 
Alles starke Frauen, die ihren eigenen Weg gegangen sind. Meine Hebamme meinte immer wieder, dass man einfach schauen soll wie man sich fühlt - es ist gut und wichtig bestimmte Vorstellungen zu haben, aber im Endeffekt ist das Endergebnis - gesunde Mama und gesundes Kind die Hauptsache. Sehe ich auch genauso muss ich sagen. 

Wunschvorstellungen - eine natürliche Geburt

Natürliche wünsche ich mir eine Geburt ohne PDA und zwar am liebsten eine Wassergeburt. Im Wasser fühle ich mich wohl, eine PDA würde mir die Autonomie zu Laufen nehmen. Ein Kaiserschnitt ist ein grosser Eingriff, den ich wie die meisten Mamis gern vermeiden würde.  Im Endeffekt bin ich aber für alles offen und fühle mich auch gut vorbereitet. Ehrlich gesagt freue ich mich auf die Geburt - ich denke es ist ein tolles Erlebnis, dass man Leben schenken darf und eine heilige spirituelle Geste zu gebären. Ich finde in der Schwangerschaft einfach immer wieder so viele kleine Wunder, der Körper zieht da ein kleines Mammutprogramm durch, von dem man selbst nicht die leiseste Ahnung hat. 



1. Himbeerblaettertee 

Nichts Neues - natürlich geht es auch um den berühmten Tee. Dieser Tee kann in Mengen von 1-2 Teelöffeln pro Tag ab der 38 SSW getrunken werden. Wichtig ist auch hier, das ihr die Erlaubnis von eurer Ärztin und Hebamme dafür habt, da er Wehen auslösen kann und deswegen nicht fuer jede Frau in Frage kommt. Er soll die Gebaermuttermuskulatur stärken und fuer eine gute Durchblutung sorgen. Man kann ihn in Reformhaeusern und Apotheken kaufen, wichtig finde ich hier eine gute Bio-Qualitäet. Geschmacklich  finde ich ihn etwas gewoehnungsbeduerftig, ich mixe ihn mit Honig und einem Fruechtetee dann wird es relativ lecker. Wichtig ist, das man ihn mit Pausen trinkt d.h. 7 Tage lang trinken, 7 Tage pausieren, da es sonst zu einer Überdosierung kommen kann. 

2. Sitzbäder mit Heublumen 

Dies war eine Empfehlung meiner tollen Hebamme um Dammverletzungen zu vermeiden. Man nimmt dazu Heublumen (erhältlich in der Apotheke) und mischt sich damit ein Sitzbad an, den Aufguss kann man abseihen und in eine Wanne füllen. Es gibt spezielle Sitzwannen z.B. bei Amazon, die sich gut verwenden lassen. Heublumen fördern die Dammelastizität und sollen so möglichen Rissen vorbeugen. Auch hier dringend vorher ärztliche Rücksprache halten. Wichtig ist das die Temperatur angenehm ist, deswegen mit einem Bad-Thermometer prüfen. 

3. Weleda Dammmassageoel 

Das Weleda Dammmassageoel kann ab der 36 SSW verwendet werden und soll das Gewebe ebenfalls festigen, die Elastizität erhöhen und durch die leichte Dehnung vorbereiten. TMI: Man muss allerdings sagen, dass man an besagte Stelle schwer dran kommt und sollte sich den Partner dabei zur Hilfe holen :D 


6. Leinsamen - eine gesunde Verdauung fördern

Wichtig ist unbedingt auch eine gesunde Verdauung - ist der Darm träge kann das Baby nicht richtig ins Becken rutschen. Ausserdem sollen die Leinsamen die generelle Schleimproduktion foerdern - eben auch soll dadurch der 'Weg freigebahnt werden' :) Ich muss seit einiger Zeit hochdosiert Eisen zu mir nehmen, da mein Hb in der Schwangerschaft deutlich gefallen ist. Eisenpräparate sorgen leider fuer eine sehr träge Verdauung. Ich mixe einfach einen Esslöffel Leinsamen in meinen Fruchtjoghurt oder mein Muesli. Ausserdem können auch Pflaumen helfen falls die Leinsamen allein nicht ausreichen. 

5. Geburtsvorbereitende Akupunktur 

Mein Krankenhaus, in dem ich angemeldet bin, bietet die geburtsvobereitende Akupunktur an, man muss zunächst ein Aufklärungsbogen ausfüllen und vorher wird umfassend ermittelt ob Akupunktur fuer einen in Frage kommt. Einmal pro Woche sitze ich nun also seit 4 Wochen in einem Raum voller Yogamatten, Stillkissen und Mamis mit Riesenkugeln während an verschiedenen Stellen der Beine feine Nadeln gesetzt werden. Die Akupunktur soll die Geburtsphase deutlich verkürzen, und zwar auf 8 h. Unser kleiner Krümel hüpft an den Tagen der Akupunktur übrigens ganz besonders, einen Effekt hat es also mit Sicherheit. Wie genau das jedoch funktionieren soll - ich weiss es nicht. 


6. Haha Yoga und Aquafit

Wichtig ist sowohl für die mentale Vorbereitung als auch für den Körper und vor allem Rücken regelmäßige Bewegung. Bevor man damit startet sollte man unbedingt ein ärztliches OK bekommen, nicht alle Schwangere dürfen sich körperlich betätigen. 

Ich habe zwei tolle Kurse in dem Sportzentrum meines Krankenhauses besuchen können. Hatha Yoga war da ganz besonders toll, die Kursleiterin war selbst 4fach Mutti und die anderen Schwangeren ganz liebe Mädels, auch alle Erstgebärend sodass man sich gut austauschen konnte. Wir haben dort ganz besonders viele Atemtechniken erlernt, welche mir hoffentlich auch bei der Geburt helfen werden. 
Der zweite Kurs war Schwangerschafts-Aquafit - im Wasser ist man einfach so viel leichter und jedem Rückenschmerz wird da gut entgehen gewirkt. Im Nachhinein hätte ich gerne am liebsten sogar zweimal pro Woche Aquafit gemacht, aber auch mit dem einmal wöchentlichen Kurs tat man seinem Baby und sich selbst etwas gutes. Wer wie ich unter starken Wassereinlagerungen leidet wird sich besonders freuen - durch den Wasserdruck werden ordentlich Ödeme ausgeschwemmt. Von meiner Frauenärztin habe ich auch das ok beide Kurse bis zur Geburt weiter zu besuchen. Im Allgemeinen zählt - man sollte das tun was einem gut tut. Ich wäre gern mehr Spazieren gegangen aber bekomme da schon immer leicht Probleme mit der Hüfte deswegen war Bewegung im Wasser einfach die beste Alternative für mich. Tip: Zertifizierte Kurse werden von euren Krankenkassen bezuschusst, meine Kasse übernahm 80% der Kosten fuer beide Kurse 


Was haltet ihr von Geburtsvorbereitenden Massnahmen? Wie waren eure Erfahrungen? Habt ihr noch weitere Tipps fuer mich?






2 Kommentare:

  1. Hallo Zoey
    Ich drücke Euch die Daumen und hoffe dass Ihr eine glückliche und weiche Landung haben werdet.
    Ich finde Deine Zusammenstellung sehr gelungen.

    Akupunktur hatte ich nicht.

    Yoga und Aquafit: Ich wollte nicht ins Hallenbad weil ich Angst vor Infektionen hatte. Yoga fand ich super. Meine Entbindung fand am ET+2 statt. Nach mehrwöchiger Bettruhe wegen vorzeitiger Wehen und drohender Frühgeburt war das natürlich super, aber irgendwie fühlte sich jeder Tag rund um den ET wie eine Ewigkeit an. Leider musste ich deshalb mein Sportprogramm ziemlich abrupt beenden.

    Mit dem Himbeerblättertee habe ich etwas später begonnen, getrunken habe ich ihn etwa 3 Tage lang, dann gings los. Entgegen vieler Berichte anderer hatte ich keine Wehen im Bauchbereich sondern ausschließlich in den Rücken und das Becken ziehend.

    Das Dammmassageöl verwende ich mittlerweile für die Haare ;-). Bei mir hat das leider nicht funktioniert. Ich will nicht lügen: die Wunde sah scheußlich aus und fühlte sich zunächst furchtbar an… ich war furchtbar genervt davon weil sich in der ersten Woche auch kaum eine Besserung einstellte. Doch dann völlig unerwartet verlief die Heilung extrem schnell und die Beschwerden besserten sich merklich von Tag zu Tag.

    Verdauungsfördernde Maßnahmen. Sehr hilfreich und bitte nicht sofort nach der Geburt damit aufhören, denn mit einer frischen Wunde ist es umso wichtiger und erspart unnötige zusätzliche Schmerzen

    Sitzbäder habe ich im Vorfeld nicht gemacht, die wurden hinterher von der Hebamme zur Wundpflege empfohlen (Kamillosan). Hier kann ich berichten dass ich, obwohl ich ein eher unkompliziertes Neugeborenes zu versorgen hatte und auch auf reichlich Unterstützung zurückgreifen konnte nicht dazu gekommen bin regelmäßig Sitzbäder zu machen. In der Klinik bekam jede Wöchnerin einen großen Becher ins Bad mit dem sie sich nach jedem Toilettengang mit warmen Wasser abspülen konnte. Das half, also hab ich es zu Hause fortgesetzt und nachdem mir nach einer Woche das Kamillosan empfohlen worden war habe ich immer einige Tropfen davon in meinen „Nachspülbecher“ gegeben. Das war so hilfreich dass ich mir gewünscht habe ich hätte das Kamillosan (oder ähnliches) bereits in der Klinik verwendet.

    Ein weiterer wertvoller Tipp war das Beistellbettchen auf die kontralaterale Seite zur Wunde zu stellen damit man beim Aufsetzen das Gewicht auf die gesunde Seite legt (also bei Dammnaht rechts > Babybett links).

    Schmerzen und PDA: Für eine PDA war ich aufgeklärt aber es war keine Zeit dafür und ich hatte auch nicht das Bedürfnis danach. Ich will nicht lügen, die Übergangs- und Austreibungsphase taten schon weh das muss ich zugeben, also hatte ich richtig heftige Schmerzen nur für etwa 3 Stunden. Allerdings war ich in den Wehenpausen auch ohne Schmerzmittel vollständig schmerzfrei. Zunächst versuchte ich tapfer und stumm wie ein Fisch vor mich hinmeditierend zu entbinden, denn normalerweise halte ich schon einiges aus…und ich hatte auch irgendwie die merkwürdige Vorstellung dass ich mir meine Selbstbeherrschung nicht entgleiten lassen sollte. Aber irgendwie habe ich es nicht richtig geschafft meinen Atemrhythmus zu halten, also empfahl mir die Hebamme laut zu stöhnen (oder besser noch: schreien)… Das klingt jetzt komisch aber das war toll, es hat so gut funktioniert dass ich gar nicht mehr aufhören konnte und dadurch wurde auch alles leichter. Schreiend konnte ich besser loslassen und hatte es dann auch bald (mit etwas Nachhelfen) geschafft.

    BWS: unbedingt in die Kliniktasche packen, dort war sie nötig, zu Hause habe ich sie dann bald trotz sehr hungrigem Baby nicht mehr gebraucht > kommt jetzt auch in die Haare ;-)

    Ups, das ist ja ein langer Beitrag geworden. Ich hoffe das war nicht zuviel, aber bei einigen Punkten hätte ich mir gewünscht man hätte es mir vorher gesagt, also hoffe ich es hilft Dir. So oder so, Ich bin sicher Ihr bekommt das toll hin.

    Alles Liebe
    CarMaMia

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    1. Hallo liebe CarMaMia <3

      Ich bin mal gespannt wann der kleine kommt wäre es wie bei dir müsste es morgen schon soweit sein :D ich persönlich glaube allerdings aktuell das er sich noch zu wohl fühlt - aktuell gar keine Anzeichen 😔
      Das mit der Bettruhe ist natürlich total blöd, ich war froh das ich immer Schwimmen durfte - mein Rücken ist so eine Mimose , sonst wäre ich wahrscheinlich nicht gut durch die SS gekommen. Ich stelle mich ehrlich gesagt auch ein bisschen auf Risse ein - vermeidbar sind die ja doch bei den wenigsten Frauen .. kamillosan werde ich mir besorgen das ist ein super Tipp! Puh wie ich mit den Schnerzen umgehen werden kann ich noch überhaupt nicht abschätzen - beim Yoga haben wir immer geübt zu Tönen so uuiuuhuuuhuhhh oder so ein Bienensummen 😄 Schreiend bekommt mein Mann sicher einen furchtbaren Schreck aber du hast schon Recht man muss gucken wie es am Besten läuft 😅 Lanolin habe ich schon in die Kliniktadche gepackt, ebenso Stillhütchen wobei ich hoffe das es ohne geht ..
      liebe hibbelige Grüße Zoey <3

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I am happy about every single comment, thanks for sharing your thoughts! Love, Zoey.

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